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Abenteuer Asien


Sonntag, 12. April 2009
Schweden und die Air Force
By ralfweyda, 16:01

Am Freitag also entschloss ich mich endlich, einem großen schwedischen Möbelhaus einen Besuch abzustatten. Ich schob dieses Vorhaben schon einige Tage vor mir her, denn der Trip zu einer der beiden Filialen dauert seine Zeit. Ich entschied mich für die Alexandra Road, weil mir diese Location näher liegender schien. Trotzdem brauchte ich mit der Bahn bis dorthin eine reichliche Stunde. Mittlerweile meldete sich so ein nagendes Gefühl aus der Bauchgegend. Im Vertrauen auf die Stadtplaner stieg ich also wie geplant an der MRT-Station Queenstown aus und fand auch prompt direkt neben der Station einen Foodcourt. Gerettet! Ich genehmigte mir Rojak und Popiah, dazu einen herrlichen hausgemachten Zitroneneistee.
So gestärkt machte ich mich auf den Weg. Sehr weit war es nicht, etwa 10 Minuten Fußweg, dann war ich am Einkaufsparadies.


Die gute Nachricht gleich vorweg: Das Bücherregal heißt auch in Singapore BILLY ...

Der geneigte IKEA-Fan findet sich also auch hier bestens zurecht. Ich erwarb einige Dinge für das Büro, vor allem aber preiswerte Bilderrahmen. Es hatte sich herausgestellt, dass ich die passende Größe für ein Poster nur gegen ein horrendes Entgeld in meinem näheren Umfeld bekommen würde, also entschied ich mich für's Schwedische.
Der Rücktransport klappte ganz gut, trotzdem hatte ich mit dem sperrigen Rahmen - immerhin ein Meter mal siebzig Zentimeter groß - einiges zu tun, auch wenn er nicht schwer war. Das Abendessen und das dazugehörige Tiger hatte ich mir dann verdient.

Den Samstag wollte ich wie geplant nutzen, um das Air Force Museum zu besuchen und den Strand von Pasir Ris zu besichtigen. Das Museum ist Teil der Paya Lebar Air Base und liegt ziemlich weit im Osten der Insel. Mit Bahn und Bus war es aber kein Problem, dorthin zu gelangen. Es dauerte nur eben ein wenig, zumal samstags die Buslinie bis zum Museum nicht so häufig bedient wird. Aber ich hatte ja Zeit.

So kam ich dann irgendwann am Museum an und zückte sofort den Fotoapparat. Schon vor dem Gebäude werden dem Besucher einige Fluggeräte präsentiert.

Vom Eingang kommt man zuerst zur Outdoor Gallery. Die heißt so, weil es kein abgeschlossener Raum ist, aber immerhin überdacht.

Hier finden sich einige Fluggeräte, die mal im Bestand der Republic of Singapore Air Force waren. Der Besucher kann direkt um die Flugzeuge herumschleichen, nur das Öffnen irgendwelcher Luken oder Türchen ist streng untersagt. Ich ließ es also nicht darauf ankommen und hielt mich brav an die Hinweisschilder.

Im Bild: Boden-Luft-Rakete "Bloodhound Mk.II"

Im oberen Stockwerk ist die Indoor Gallery untergebracht. Von der Geschichte des Flugwesens im Allgemeinen über die Entwicklung der RSAF im Besonderen bis hin zur aktuellen Gliederung und einem Ausblick in die Zukunft findet man allerhand interessante Informationen. So brachte ich auch eine recht lange Zeit darin zu, bis ich zu frieren begann. Da hatte es der Hausmeister wieder einmal sehr gut gemeint und die Klimaanlage bis zum Anschlag aufgedreht. Also schnell raus in die Wärme ...
Wer möchte, kann sich im Theatrette noch eine Show ansehen. Ich wollte nicht, denn ich erwartete nichts anderes, als ich im Army Museum schon gesehen hatte. Außerdem wollte ich noch weiter. Also schaute ich noch kurz in den Souvenirladen, fand aber nichts, was von mir mitgenommen werden wollte und begab mich wieder zum Bus.

Ach ja, der Eintritt in das Air Force Museum ist frei, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Insgesamt fällt mein Urteil sehr positiv aus, der Besuch hat sich gelohnt.

Ich wartete gar nicht lange, als plötzlich der Bus da war. Allerdings diesmal nicht die Linie 94, sondern die 90. Aber ich hatte ja gelesen, dass ich die auch nehmen könne. Prima. Doch irgendwie hab ich wohl geträumt und die MRT-Station Eunos verpasst. Als ich das merkte, stieg ich aus, wechselte die Straßenseite und studierte den Fahrplan. Ich fand eine Linie, die mich nach Eunos bringen sollte. Mittlerweile war der Himmel voller Wolken. Das war auch zu erwarten, ich wollte ja zum Strand...
Da ich schon wieder hungrig war, stieg ich einfach mal aus, als ich einen Foodcourt sah. Ich war gerade dort angelangt, als der Himmel die Schleusen öffnete ...
Ich verbrachte die Zeit bei zwei Roti Prata und Kaffee und wartete darauf, dass der Regen aufhörte. Nach einer halbe Stunde war es dann soweit, und ich fuhr weiter zur MRT. Noch eine halbe Stunde bis Pasir Ris, dann wieder mit dem Bus. Was sich fast wie eine Odyssee anhört, war aber keine. Das System ist sehr einfach und verständlich, weshalb ich mich bestens zurechtfinde.

Pasir Ris Park scheint ein sehr beliebter Ort zu sein, jedenfalls sah ich sehr viele Familien.

Es gibt jede Menge Spielmöglichkeiten für die Kinder, für die Erwachsenen gibt es Grillplätze. Diese werden auch gern genutzt. Wie schon auf Sentosa habe ich auch hier sehr viele Großfamilien gesehen, die am Strand mit der Zubereitung des Essens beschäftigt sind.
Nun wollte ich aber auch das Wasser sehen. Doch welche Enttäuschung!

Ich beschloss, mich an den Rat zu halten und verzichtete auf ein Bad. Angesichts des Strandes schien mir das auch ratsam.

Ich schaute also noch ein wenig auf das Meer, das an dieser Stelle keines ist, sondern Straße von Johore heißt.
Nun hatte ich Gewissheit: zum Baden fährt man besser nach Sentosa. Alles Gute hat man nie beisammen, aber dort findet man noch den besten Kompromiss.



Einigermaßen ernüchtert, aber auch ziemlich geschafft, begab ich mich auf den Rückweg und kam nach fast zwei Stunden Fahrt wieder nach Hause. Nach einer ordentlichen Dusche besuchte ich mein 688 Eating House und genehmigte mir ein ordentliches Abendmahl. Das brauchte ich auch, war ich doch den ganzen Tag unterwegs und nun rechtschaffend müde. So bedurfte es nur noch eines Tigers, und ich war reif für die Horizontale. Trotz aller Anstrengung hatte ich doch einen schönen Tag.

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Freitag, 10. April 2009
Frohe Ostern!
By ralfweyda, 05:18

Allen Leserinnen und Lesern des Blogs wünsche ich ein frohes Osterfest!

Auch hier gibt es einen Feiertag, den Good Friday. Am Vorabend, der in Singapore Holy Thursday heißt, gehen viele Singaporer in ihre Gebetsstätten. Und anschließend ist es zumindest bei einigen der Brauch, eine ordentliche Party zu feiern. Da wird dann nach ausgiebigem Genuss von Osterwasser am darauffolgenden Good Friday bis nach dem Mittag ausgeschlafen. Zumindest hat mir eine sehr nette Kollegin die Gepflogenheiten in ihrer Familie und Bekanntschaft so erklärt. Good Friday!

Dieser gute Freitag ist hier ein gesetzlicher Feiertag. Trotzdem muss man nicht darben und kann zum Shopping gehen, weil mit Ausnahme von einem an allen gesetzlichen Feiertagen die Geschäfte zum Glück geöffnet haben. Diese Ausnahme ist der erste Tag von Chinese New Year.
Den Ostersonntag gibt es als Feiertag in Singapore nicht, deshalb natürlich auch den Ostermontag nicht, was bedeutet, dass ich am Montag wieder arbeiten gehe. Bis dahin habe ich aber drei Tage, und die will ich nutzen ...

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Samstag, 04. April 2009
Sentosa zum Dritten ...
By ralfweyda, 18:08

Nein, die Insel ist nicht zu ersteigern. Mit dieser Überschrift will ich nur anmerken, dass ich heute zum dritten Mal zu Besuch auf Sentosa war. Nach der Gammelei vom vergangenen Wochenende wollte ich wieder etwas unternehmen, und so fiel die Wahl auf Sentosa. Ich hatte das Verlangen, mal wieder im Südchinesischen Meer zu baden. Nach dem Reinfall auf St. John's Island war ich mir sicher, diesmal auch genügend Wasser vorzufinden ...

In aller Frühe klingelte der Wecker, ich hatte ja dazu gelernt. So kam es, dass ich nach ein wenig Hausarbeit und einem kurzen Frühstück den Rucksack mit den Badeutensilien packte und kurz nach neun loszog. Die Bahn brachte mich mit einmal Umsteigen nach Harbour Front. Hier hat der Sentosa-Besucher, der auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, prinzipiell vier Möglichkeiten. Die erste und wahrscheinlich preiswerteste ist der Sentosa-Express, die Einschienen-Hochbahn. Mit dem Inselticket für drei Singaporedollar kann man den Express auch noch für die Rückfahrt benutzen. Spektakulärer, dafür auch teurer ist das Cablecar. In eindrucksvoller Höhe gondelt man mit dieser Seilbahn und hat eine tolle Aussicht. Ich schrieb bereits im letzten Jahr davon. Man kann auch noch den Bus nehmen oder ein Taxi rufen. Die Inselmaut für PKW schlägt der Taxifahrer aber generös auf den Fahrpreis auf, sodass Taxifahren nicht unbedingt von mir favorisiert wird.

Noch hatte ich aber genügend Zeit und wollte die Location erkunden sowie mich auch noch mit etwas Essbarem eindecken.
Die Station Harbour Front liegt direkt unter dem Einkaufs- und Erlebnistempel VivoCity. Über fünf Etagen verteilen sich Boutiquen, Fresstempel, Supermarkt und Parkhaus. Auf dem Oberdeck kann man schon mal einen Blick zur Insel riskieren

oder bei der ausgestellten Kunst über die Frage nachsinnen: "Was will uns der Künstler damit sagen?"
Der Schneemann jedoch hat mich überrascht. Da hatte wohl jemand richtig viel Humor.

Bald hatte ich aber genug gesehen und schaute ich mich erst einmal nach einem Supermarkt um, den ich auch schon bald fand. Mineralwasser, Äpfel und eine Schachtel Kekse sollten als Notration reichen. Man kann bei der Wärme alles Futter weglassen, aber Wasser muss man unbedingt dabeihaben. Mit der bereits angefangenen Flasche hatte ich nun rund zweieinhalb Liter Wasser, das sollte reichen.
Ich musste mich auch noch nach einer Sonnenbrille umsehen, denn meine liegt zu Hause in Deutschland im Auto ... Hat auch sein Gutes, da kommt sie wenigstens nicht weg. Die Einkauferei und die Besichtigung des Shoppingtempels ließen mich ein leichtes Hungergefühl verspüren. Also stürmte ich "Kopitiam", einen Foodcourt mit einem reichhaltigen Angebot an Köstlichkeiten. Ich wählte nach einiger Suche Deep Fried Dumpling Noodles und einen Papaya-Salat vom Thailänder. Ich war recht zufrieden mit dieser Zusammenstellung. Die Deep Fried Dumplings waren die normalen gefüllten Teigtaschen, nur eben frittiert. Dadurch war die Hülle recht knusprig. Die Chilli-Sauce zu den Nudeln bot einen schönen Kontrast zu dem fruchtig-frischen Papaya-Salat.
Satt und zufrieden begab ich mich zum Sentosa-Express, der praktischerweise im gleichen Gebäude abfährt. Dass ich den Express nehmen würde, war schon aus Bequemlichkeitsgründen klar. Zum Cablecar war es mir einfach zu weit.
Nach kurzer Fahrt an einer Riesenbaustelle vorbei - hier entstehen Casino, Hotel, Kneipen, Shopping-Malls und, und, und... - war ich angelangt. Man kann sich auf Sentosa beispielsweise mit der Beach Tram fortbewegen, bei fünf Quadratkilometern ist die Insel aber nicht wirklich groß. Also wanderte ich los in Richtung Siloso Beach. Auch wenn es bei Einheimischen mitleidiges Lächeln und Kopfschütteln auslöst, für mich ist "walking distance" jede Entfernung, die ich im Spaziergängertempo innerhalb einer Stunde zurücklege. Die Leute hier blasen bei 10 Minuten schon die Backen auf - walking distance: five minutes!
Ich entschied mich, zuerst UnderwaterWorld zu besuchen und dann ein schönes Plätzchen zum Baden und Relaxen zu suchen.

Ich will mal vorsichtig formulieren: Natürlich hatte ich mich vorher schon mal informiert, was mich dort erwartet. So war ich recht neugierig und freudig gespannt. Was ich dann sah, war größtenteils ganz in Ordnung, aber auch ziemlich kitschig. Gut, in Asien steht man auf sowas, aber Quallen vor blauem Hintergrund mit wechselnden Lichtfarben zu illuminieren war dermaßen unnatürlich, dass ich nicht weiß, was ich davon halten soll.
Gleich nach dem Eingang findet man einen Streichelzoo für Fische. Als Aquarianer enthalte ich mich an der Stelle mal einer Wertung.

Der ganze Komplex ist nicht so groß, wie der Name vermuten lässt. So war ich auch recht schnell durch und stand im Keller vor dem Tunnel.

Und das ist das eigentlich Beeindruckende an UnderwaterWorld. Ganz in asiatischer Perfektion haben die Designer der Anlage einen Escalator, eine Art Förderband, vorgesehen. So muss der geneigte Besucher nicht einmal mehr selber laufen, um diesen ringförmig angeordneten Tunnel zu besichtigen. Ich war aber der Meinung, dass ich mehr sah, wenn ich einfach an einer Stelle stehenblieb. Die Fische sind schwimmfreudig und kommen sowieso alle irgendwann an der Stelle vorbei, an der ich stehe. Mit Ausnahme einiger großer Haie, die hielten wohl grade ihr Verdauungsschläfchen.

Ich habe mehrere Videoclips vom Tunnel gedreht, zwei davon sind bei Youtube zu besichtigen. Der erste Clip zeigt überwiegend Haie, aber auch elegant und majestätisch dahingleitende Rochen. Im zweiten Clip habe ich mal ein Stück Fahrt auf dem Escalator gefilmt.

www.youtube.com/watch (Teil 1, Dauer 3:37 min)

www.youtube.com/watch (Teil 2, Dauer 2:18 min)

Der Tunnel hat mich wirklich fasziniert. Das relativiert dann auch den Eintrittspreis von fast dreiundzwanzig Singaporedollar, das sind nicht ganz zwölf Euro. Diese dreiundzwanzig Dollar halfen mir dann auch, den marketingstrategisch geschickt gewählten Ausgang unbeschadet zu überwinden ...

Okay, mit der Karte bekommt man bei der Delphinshow Rabatt, man hat also noch etwas davon. Darauf hatte ich aber keine Lust, denn das hätte meinen Zeitplan durcheinander gewürfelt.

Direkt neben UnderwaterWorld liegt Fort Siloso. Scheint ganz interessant zu sein, diesem Fort mal einen Besuch abzustatten. Ich nahm mir das für meinen nächsten Trip auf die Insel vor, denn jetzt hatte ich das unzähmbare Verlangen nach einem Bad.
Siloso Beach ist sehr schön, aber auch sehr laut. Da sehr viel gebaut wird, findet man auch am Samstag Baulärm vor.

Das war nicht gerade meine Vorstellung von Relaxen, also latschte ich weiter. Vom letzten Badetag im vergangenen Jahr wusste ich, dass am anderen Ende der Insel ein Stück Strand in sehr ruhiger Lage zu finden ist. Immer dem Strandweg folgend, stieß ich auf diese zwei Türme. Sie kennzeichnen den angeblich südlichsten Zipfel des asiatischen Kontinents.

Gemeint ist das Festland, wobei man gerade deshalb geteilter Meinung sein kann. Schließlich ist das kleine Inselchen, auf welchem die Türme stehen und das über eine Hängebrücke zu Fuß zu erreichen ist, künstlich von Menschenhand entstanden. Wie auch immer man das sieht, es liest sich doch ganz gut auf dem Schild.
Ich langte dann am Tanjong Beach an, letzte Ecke der Insel. Damit hatte ich fast die gesamte Länge der Insel abgewandert. Dass ich jetzt nach dem Meer geradezu lechzte, wird wohl jeder verstehen. Ich fand ein schattiges Plätzchen unter Palmen und breitete mich aus.

Herrlich!!! Obwohl das Wasser sicher seine sechsundzwanzig Grad hatte, war es trotzdem eine Wohltat. Auf Schwimmen hatte ich keinen Bock, außerdem wollte ich meine Sachen im Auge behalten. Es gibt zwar Schließfächer neben den Toiletten, aber das war mir dann auch zu weit weg, falls man mal schnell was holen will. Also planschte ich nur ein wenig, immer aufmerksam, ob sich nicht jemand verdächtig annähert. Aber es gab keinen Grund zur Sorge. Noch etwas schmökern und in der Gegend rumgucken, zwischendurch wieder in den Teich hüpfen, so verbrachte ich den Nachmittag. Die mitgebrachten Äpfel und Kekse trugen zu meinem allgemeinen Wohlbefinden bei.

Irgendwann zogen einige dicke Wolken auf. Anfangs sah das Spektakel am Himmel ja noch faszinierend aus, doch bald schon wurde es dunkel. Ich dachte gerade noch bei mir, dass ich wohl langsam zusammenpacken könne, da bekam ich einen Regentropfen auf meinen großen Zeh. Das war das Startsignal! Sachen zusammenraffen und schnellstens unter dem nächsten Dach Schutz suchen. Kurz - ich schaffte es gerade so! Dann ging der Regen los, dass man draußen kein Schiff mehr erkennen konnte.

Aber schon nach wenigen Minuten, in denen eine gesamte Tagesration Regenwasser heruntergekommen zu sein schien, hörte es auf. So machte ich mich auf den Weg. Ich hatte zwar einen Schirm mit, aber der Knirps hätte hoffnungslos versagt bei der Wassermenge.

Die Rückfahrt war unspektakulär. Ich unterbrach die Fahrt kurz für ein Abendessen an der Orchard Road. Wohlbehalten "zu Hause" angekommen, tippe ich diesen Bericht und merke, wie ich langsam schön müde werde. Das ist gut, denn morgen kann ich ausschlafen.

Herzliche Grüße aus Singapore,
Ralf

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Dienstag, 31. März 2009
Welcome back!
By ralfweyda, 17:38

Willkommen zurück! Schneller als mir lieb war, vergingen die paar Tage zu Hause in Deutschland, und schon schmetterte mein Freund Jeffrey den Willkommensgruß, als er mich am 25. März vom Flughafen Changi abholte.
Ich war nach der langen Reise ziemlich müde und wollte nur noch "nach Hause", deshalb war ich wohl auch ein wenig maulfaul während der Autofahrt. Doch Jeffrey ist ein geduldiger und netter Kerl, er nahm mir nicht krumm, dass ich meinen Gedanken nachhing...

Der Flug nach Hause verging wieder buchstäblich wie im Flug. Die Mitternachtsmaschine war ziemlich ausgebucht, so dass ich diesmal nicht so viel Glück hatte mit meinem Sitzplatz, das war aber trotzdem kein Problem, schließlich hatte ich den ganzen Tag gearbeitet, einen guten Happen und ein paar "Tiger" im Magen und war rechtschaffend müde. So schlimm sind die Sitze in der guten alten 747 der Singapore Airlines auch nicht, weshalb ich ein paar Stündchen schlummern konnte.
Auch die Bahnfahrt ging glatt, immerhin war Freitag, der 13.
Nach der stürmischen Begrüßung durch die Familie ging es erst einmal zum nächsten brennenden Rost, und ich genehmigte mir eine Original Thüringer Rostbratwurst. Abends dann war die ganze Bande ins Wirtshaus gegenüber eingeladen, ich hatte ein Schnitzel.
Die Tage vergingen sehr schnell, schließlich war das ja kein Urlaub. Also fuhr ich jeden Tag ins Büro meiner "Schwesterfirma".

Und schon hieß es wieder, Abschied nehmen. Der Rückflug war diesmal etwas anders. Weil ich meine Flüge nun selber zahle, entschied ich mich für eine preiswerte Variante mit Umsteigen in Doha, Qatar.
Auch Qatar Airways bietet eine sehr guten Service, ich hatte nichts zu meckern. Eine kurze Verzögerung gab es, weil der junge Mann am Schalter verunsichert war, dass ich keinen Rückflug gebucht hatte ... Doch es konnte bald alles zu meinem Entzücken geklärt werden.
Nach knapp sechs Stunden traf ich in Doha ein. Die erste Merkwürdigkeit war, dass es zog, als die hintere Tür des Flugzeugs geöffnet wurde. Aussteigen, bitte! Über die Hühnerleiter ging es nach unten zum Bus. Dann war ich auch schon im Terminal und mitten drin im Gewirr des Transits.
Nachdem das erledigt war, hatte ich genügend Zeit und Muße, mir den Flughafen anzuschauen. Ich hatte ja sieben Stunden Aufenthalt... Ich war ja schon vorgewarnt, aber dann doch etwas enttäuscht.
Wenn man das Bild sieht, dann hat man den größten Teil des Terminals gesehen.



Nach einer ersten Besichtigung genehmigte ich mir erst mal einen Kaffee und einen Obstsalat. Zum Glück bietet auch Doha Airport einen kostenlosen Internetzugang an, so war schon der größte Teil der Wartezeit mit der Kommunikation mit der Familie, mit Chatten und Surfen ausgefüllt. Noch etwas gelesen, dann war es auch schon fast soweit. Ich schlenderte noch einmal eine Runde und entdeckte einen Tisch mit einem Schild und einem Uniformierten. Als ich das Schild entzifferte, packte mich die Enttäuschung und die Wut auf mich selbst, dass ich diesen Tisch nicht schon eher beachtet hatte. Dort gab es Gutscheine für ein Essen für alle Passagiere, deren Aufenthalt in Doha mehr als fünf Stunden dauert ...
Doch nun war es zu spät. Reisender, solltest Du eines Tages das gleiche Schicksal erleiden und stundenlang in Doha verweilen dürfen, erinnere Dich dieser Zeilen und halte Ausschau nach einem Uniformierten, der gelangweilt an einem Tisch lümmelt!

Zum Glück war es vorläufig das erste und letzte Mal, dass ich auf dieser Route fliege, weil ich ab dem nächsten Flug wieder die Direktverbindung nutze, diesmal als Singaporer von Singapore aus nach Frankfurt, mit Lufthansa. Da sind Hin- und Rückflug etwa hundertfünfzig Euro billiger als für einen Deutschen, und nochmal etwa um denselben Betrag preiswerter, als wenn man von Frankfurt nach Singapore fliegt. Dafür habe ich Doha gerne auf mich genommen...

Dann wurde der Flug zum Boarding aufgerufen, und nun brach das mittlere Chaos aus. Eine wahre Sintflut aus Mädchen und Frauen, die alle nach Jakarta wollten, wälzte sich auf die erschrocken und hilflos blickenden Mitarbeiter der Airline zu. Die hatten alle Mühe, den stürmischen Andrang zu ordnen und zu bewältigen. Ich hatte ob des Durcheinanders und Gedränges Befürchtungen, ob denn genügend Sitzplätze im Flieger seien ...
Doch es waren genug Plätze da, und so sank ich erschöpft ins Polster. Doch an Ruhe war in einem Flugzeug voller lärmender und plappernder Weiber nicht zu denken ...
Ich überstand den achtstündigen Flug einigermaßen. Aber Schlaf konnte man das nicht nennen, auch die Ohrstöpsel halfen nicht.

So war es nicht verwunderlich, dass ich nicht mehr so mitteilungsfreudig war, als ich nach siebenundzwanzigstündiger Odyssee in Singapore aufschlug. Ich schleppte mich noch so bis zum Abend dahin, um dann todmüde ins Bett zu fallen. Dafür erwachte ich dann wunderbar erholt und putzmunter am Donnerstag. Seither hat mich der Alltag wieder im Griff und ich zähle schon die Tage bis zum Heimflug ...

Hier noch der Blick, wie er mich täglich auf dem Weg in mein Büro erwartet. Es ist das Erdgeschoss unseres dreistöckgen Gewerbegebietes. Beim Blick aus dem Fenster fehlt mir das Grün, und ich werde immer etwas schwermütig. Ich will mich bemühen, möglichst viele Termine bei Kunden zu bekommen, um dieser Betonburg möglichst oft entfliehen zu können...

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Sonntag, 08. März 2009
Umzug
By ralfweyda, 04:33

Ach, es ist ja schon wieder Wochenende...

Zuallererst wünsche ich meinen Leserinnen alles Gute zum Frauentag!
Hier die Blümchen:



Mir ist es gelungen, einige neue Kontakte zu knüpfen. Zu diesem Zweck war ich Gast auf der "Russia-Singapore Nanotechnology Conference", die am vergangenen Mittwoch stattfand. Das war übrigens der erste Anlass, mal die Krawatte umzubinden.
Der wichtigste Tagesordnungspunkt war das Networking Lunch, ein Mittagessen im Stehen, bei dem man in der einen Hand den Teller und in der anderen seine Visitenkarten hält und versucht, Essen, Händeschütteln, Sprechen sowie Visitenkarten austeilen und einsammeln miteinander unfallfrei zu koordinieren.
Es war eine sehr gute, informative und sinnvolle Veranstaltung, aus der schon der erste Kundentermin entstanden ist. Ich sollte also öfter zu solchen Stehparties gehen.

Meine Partnerfirma, die mir das Büro vermietet, ist in dieser Woche umgezogen. Mein neues Büro ist fast so groß wie das bisherige. Nur die Aussicht ist nicht mehr ganz so toll, ich sehe nur noch Beton, wenn ich aus dem Fenster schaue.


Da muss ich mir noch was einfallen lassen.

Dieses Gewerbegebiet "Woodlands Spectrum" ist ein gewaltiger Komplex, der sich über drei Etagen erstreckt. Als ich zum ersten Mal die Ausdehnung des Bauwerkes sah, fühlte ich mich seltsamerweise an den KdF-Bau in Prora erinnert.

Hier mal eine Teilansicht.


Ich hatte also auch in dieser Woche ganz gut zu tun, und so verging auch die Zeit sehr schnell. Gestern abend habe ich mich mal bei meinem Freund Jeffrey für seine Unterstützung bedankt und ihn und seine Freundin zum Essen eingeladen. Die Stimmung war gut, das Essen ausgezeichnet. Ich wählte den bekannten Libanesen aus und erfreute mich an den neugierigen Gesichtern, denn meinen Gästen war dieses Essen genauso unbekannt wie mir bei meinem ersten Besuch vor drei Wochen. Es ging aber alles gut. Bis auf das Dessert, hier verließen wir uns auf die Empfehlung des Kellners. Ja, was soll ich sagen? Möglichwerweise muss das so schmecken, für unsere europäisch und chinesisch trainierten Gaumen aber war dieser Hauch von Geschirrspülmittel doch eher ungewohnt.
Während meine Gäste noch rätselten, wonach das wohl schmecken mag, hatte ich es schon ausgesprochen: "Dishwashing liquid" ... Ich erntete ein heiteres Gelächter und ungeteilte Zustimmung.
Gott sei Dank nehmen junge Leute nicht alles so sehr ernst, und deshalb hatten wir trotzdem oder gerade deswegen unseren Spaß damit.

Heute will ich noch einige kleine Mitbringsel für meine Familie organisieren. Es ist sozusagen höchste Eisenbahn damit, denn am Donnerstag nacht fliege ich zum ersten Mal nach Hause. Ein schönes Gefühl. Und so, wie es bisher lief, werden auch diese vier Tage wie im Flug vergehen, und ehe ich mich recht versehe, stehe ich am Flughafen.

Ich bin dann mal weg, genauer gesagt vom zwölften bis zum fünfundzwanzigsten März ...


Herzlichst aus Singapore,
Ralf

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Montag, 02. März 2009
Spektakuläre News
By ralfweyda, 05:13

Heute morgen, ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit, kaufte ich mir eine Zeitung. Gleich auf der Titelseite der "Straits Times" war dieses Foto zu sehen:



Daneben dann der dazugehörige Artikel:



Ich habe den Artikel mal einigermaßen passend ins Deutsche übertragen:


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Merlion eingesperrt

Der Merlion wurde gestern für die Arbeiter "eingesperrt", um das Loch in seinem Kopf untersuchen zu können.
Ein Blitzschlag hatte am Samstag einen großen Brocken aus seiner Mähne herausgebrochen. Das Trümmerstück landete am Fuß der Statue und spaltete ihn.
Überzeugt vom Kultstatus [des Merlion] verlor das Singapore Tourism Board keine Zeit und schickte den Trupp, die Zerstörung zu besichtigen.
Touristen und Einwohner begafften gestern gleichsam die 8,60 m hohe Skulptur und versuchten, die Verletzung durch das massige Baugerüst ausmachen zu können.
Herr Anton Johannsson, 23, aus Schweden, war enttäuscht, dass er den Merlion nicht "in Aktion" auf seine Kamera bannen konnte, denn Merlion hatte aufgehört, Wasser zu speien. Aber als man ihm von dem Blitzschlag erzählte, sagte er aufgeheitert: "Jetzt haben wir eine Geschichte, die wir den leuten erzählen können!"
STB [Singapore Tourism Board] sagte nicht, ob es dass erste Mal war, dass Merlion, errichtet am One Fullerton, von einem Blitz getroffen wurde und ob sich in der Nähe ein Blitzableiter befand, der ihn vor der Beschädigung hätte schützen können.
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Interessante Geschichte. Der Merlion ist ja hier quasi das Wappentier und das Symbol von Singapore. So kann man sicher sein, dass die Jungs wirklich im Rekordtempo den Schaden beheben und Merlion bald wieder, wie auf dem Bild unten zu sehen, sein Wasser speit.


Danke an meinen Freund Jeffrey für das schöne Foto.

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Sonntag, 01. März 2009
Regenzeit
By ralfweyda, 06:35

Diese Woche war ganz ordentlich gespickt mit Terminen. So hatte ich meine erste Erfahrung mit einem Arzt hier gemacht, doch keine Angst, es war nur ein Routinecheck für meine Krankenversicherung. Das System hier ist ein völlig anderes. Die einheimischen Arbeiter und Angestellten und die Arbeitgeber zahlen in eine Art persönlichen Sozialfonds ein, der für die Krankenversicherung und die Altersvorsorge herangezogen wird. Dabei beträgt der Beitrag 20% des Bruttolohns für den Arbeitnehmer und 14% für den Arbeitgeber. Ich selbst komme für diesen "CPF - Central Provident Fund" genannten Fonds nicht in Betracht und darf alles selber zahlen. Die Versicherung erfolgt ausschließlich über private Versicherungsgesellschaften. Ein System von gesetzlichen Krankenkassen gibt es hier nicht. Die Versicherung, die ich mir ausgesucht habe, schreibt vor Vertragsbeginn einen ärztlichen Check vor, was bei mir mehr Vertrauen erweckt, als die  Beantwortung von seitenlangen Gesundheitsfragen bei einem deutschen Versicherungsvertreter.
So lautete der Befund des Arztes schließlich "generally healthy", was soviel wie "Hauptuntersuchung mit kleinen Mängeln bestanden" bedeutet.

Dann habe ich noch einen Telefon-, Fax- und Internetanschluss für die Firma angemeldet, weil wir Anfang März umziehen. Die neue Location ist dann sehr viel näher an meinem Wohnort als bisher. Habe ich zur Zeit einen Arbeitsweg von etwa eineinhalb Stunden, reduziert sich diese Zeit dann auf rund 25 Minten, falls ich die ganze Strecke laufe. Das ist eine wesentliche Verbesserung meiner Arbeits- und Lebensbedingungen, über die ich mich aber bisher sowieso nicht beschweren kann.

Zur Zeit hält sich das Wetter mal an die Verabredung, dass ja eigentlich Regenzeit ist. So regnet es auch tatsächlich täglich meist sehr stark, sehr oft verbunden mit einem ordentlichen Tropengewitter. Am Mittwoch beispielsweise regnete es genau zur Feierabendzeit.

Plötzlich fühlte ich mich an ein Vorhaben erinnert, was ich aber schon wieder vergessen hatte: Ich wollte mir einen kleinen Regenschirm kaufen, der zusammengelegt in die Hosentasche passt. An diesem Mittwoch tat ich das dann gezwungenermaßen, ich kaufte mir so einen kleinen Knirps. Tatsächlich benötigte ich den für die knapp einhundert Meter von der Bushaltestelle bis zu meinem Block. Der Rest des Weges war ja überdacht. Es regnete so stark, dass ich ohne den Schirm klatschnass gewesen wäre.
Meist ist das Timing des Wetters so perfekt, dass es immer genau dann wie aus Eimern schüttet, wenn ich gerade irgendwohin will...

Am Samstag war ich zu einem Besuch des Singapore Zoo eingeladen. Wir starteten recht früh mit einem Frühstück. Es ist angenehmer, zeitig am Morgen den Zoo zu besuchen. Nachmittags ist Hitze einfach zu groß, man kann dann nicht so recht genießen. So jedoch ließ es sich aushalten.

 

Der Zoo ist recht großzügig angelegt und bietet überwiegend große Freigehege. Der Besucher findet einige Vertreter der einheimischen Tierwelt, aber natürlich auch die üblichen Afrikaner.

Beeindruckend war auch, wie gewandt sich so ein Eisbär im Wasser bewegt. So konnte ich auch die Fütterung miterleben. Leider habe ich nicht so gut sehen können, wie der Eisbär einen lebenden Fisch gejagt und erbeutet hat.

Das Video zur Fütterung des Eisbären gibt es hier.

http://www.youtube.com/watch?v=xp2RfGKB-Co

Und nein, er heißt nicht "Knut" ...

Einigen Zoobewohnern kann man recht nahe kommen. Anfassen wollte ich dann aber lieber doch nicht. Man weiß ja nie.



Natürlich besuchten wir auch die Weissen Tiger. Kürzlich sind diese Tiere ja in die Schlagzeilen gekommen, als sie einem Tierpfleger den Garaus gemacht haben. Es heißt hier, dass der Pfleger wohl psychische Probleme gehabt und auf diese Weise seinem Leben ein Ende gesetzt haben soll. Wie auch immer, prächtig anzuschauende Tiere sind das allemal.

Und diese Ähnlichkeit ist doch beeindruckend ...

Aber den Typen rechts im Bild gibt es tatsächlich auch in echt und lebend zu bestaunen. Bei den Besuchern verursachen er und seine Kollegen regelmäßig Gelächter.

So verging die Zeit ziemlich schnell

 Am Nachmittag ruhte ich mich erst mal von der Lauferei aus, bevor ich dann noch mal loszog. Oder besser gesagt, losziehen wollte... Denn wie schon erwähnt, es ist Regenzeit. Nach einem kurzen, aber sehr heftigen Gewitter konnte ich dann doch etwa eine Sunde später als geplant los. Allerdings war es auch abends kurz vor acht noch sehr warm, der Regen brachte die nötige Feuchtigkeit mit, sodass ich mich wie in der Sauna fühlte. Aber Shopping ist dann genau die richtige Wahl, wegen der klimatisierten Umgebung. Ich brauchte noch ein paar Kleinigkeiten wie beispielsweise Rasierklingen.
Auch angenehm, dass jedes Shoppingcentre seinen eigenen Foodcourt hat, man kann dann das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und gleich speisen.
Da ich ja nun schon einige Tage hier bin, war es auch an der Zeit, einen Frisör aufzusuchen, denn die Haare sprießen ja auch in den Tropen. Praktischerweise kann man das auch gleich im Einkaufszentrum erledigen. Es gibt nur keinen "Salon" dort, sondern so eine kleine Kabine mit drei Stühlen, drei Spiegeln und drei Hairstylistinnen. Massenabfertigung. Zehn Minuten Haarschnitt für zehn Singapore-Dollar. Es dauerte wirklich nicht länger, und der Vorteil ist, dass man kaum länger als zehn Minuten Wartezeit hat. Ich war einigermaßen skeptisch, um so angenehmer war ich dann vom Resultat überrascht. Wer wirklich nur einen Haarschnitt ohne Extras braucht, ist da ganz gut aufgehoben. Waschen und Schnickschnak gibt's aber nicht, dafür muss man schon ein Haarprobierstudio aufsuchen ...

Dann freute ich mich auf den Besuch meines Lieblings-Kaffeehauses. Ich wurde auch freudig begrüßt, immerhin hatte ich mich schon fast zwei Wochen dort nicht sehen lassen. Ich wollte die Zeit auch gleich noch nutzen, um mit der Familie zu skypen und mich sonst noch im Netz umzusehen, weshalb ich den Laptop eingepackt hatte. Alles ließ sich sehr gut an, ich war auch gerade mitten in der Unterhaltung mit meiner Frau, als an einem der benachbarten Geldautomaten der Alarm losging. Die Sirene machte rund zwanzig Minuten lang einen ohrenbetäubenden Lärm. Es dauerte auch sehr lange, bis zwei Uniformierte auftauchten. Dann war endlich wieder Stille, aber nur für zehn Minuten, denn der Alarm ging ein zweites Mall los. Nun reichte es mir. Meinen Kaffee hatte ich eh ausgetrunken, also packte ich zusammen, fuhr nach Hause und genoss die Ruhe.

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Samstag, 21. Februar 2009
Island hopping - Inselhüpfen
By ralfweyda, 16:51

Es ist in den letzten Tagen ziemlich warm geworden. Wir haben jetzt jeden Tag um die fünfunddreißig Grad. Da lag es nahe, mal an eine Erfrischung zu denken. Da ich das gechlorte Wasser in einem Pool oder Schwimmbad nicht so mag, kam nur der Ozean in Frage. Doch wohin? Sentosa kannte ich schon, und auf einen Strand an der Nordküste hatte ich keine Lust. Also kurbelte ich das Internet an und begab mich auf die Suche. Ich fand sehr schnell diesen schönen Bericht, der meine Neugier richtig anstachelte.

http://www.abenteuer-reisen.de/community/reporter/Pele/reportage/19458

So machte ich mich heute morgen in aller Herrgottsfrühe auf die Strümpfe, um St. John's und Kusu Island zu besuchen.
Stimmt natürlich nicht ganz, denn erstens trage ich in der Freizeit hier keine Strümpfe oder Socken, und zweitens bin ich erst gegen elf Uhr aus dem Haus gegangen.
Wie auch immer, dieser Tag stand von Anfang an unter keinem guten Stern. In der Bahn fiel mir ein, dass ich doch den Fotoapparat mitnehmen wollte. Ich hatte extra die Akkus aufgeladen...
Zur Umkehr war keine Zeit mehr, die Fähre wartet nicht. So schaffte ich - wenigstens ein Erfolgserlebnis - die Fähre noch geradeso. Nach der halbstündigen und ruhigen Überfahrt erwartete mich St. John's Island erst mal mit einem kräftigen Regenschauer. Der hörte aber bald auf, und ich begab mich zum Strand. Schnell die mitgebrachte Decke ausgebreitet, denn der Boden war in Minutenschnelle abgetrocknet, und rein ins Wasser. Doch gerade in diesem Moment fing es wieder an zu regnen. Also ich wieder raus aus dem Wasser und erst mal die Sachen in eine Schutzhütte gebracht. Dann wollte ich wieder ins Meer hüpfen. Das stellte sich aber als unmöglich heraus. Mehr als knietiefes Wasser gab es nicht, ganz gleich, wie weit ich watete. Ich hatte einfach die falsche Zeit erwischt. Es war Ebbe ...

Nun spürte ich Hunger und beschloss, erst mal was zu futtern. Als ich in der Schutzhütte saß, fing es dann so richtig an zu schütten. Es war ein tolles Tropengewitter, und es dauerte ziemlich lange. Mittlerweile war das Wasser in der Lagune an seinem Tiefpunkt angekommen. Es war nur noch ein Pfütze zu sehen. Ich strich also das Vorhaben "Baden" vom Ablaufplan.

Dann wurde es auch schon Zeit, dass ich zur Anlegestelle ging, denn die letzte Fähre musste ich kriegen, wollte ich nicht auf St. John's Island übernachten.
Auch wenn der Badespaß ins Wasser fiel, hat es mir sehr gut gefallen, denn es war eine unbeschreibliche Ruhe da draußen. Es ist wirklich die Empfehlung, wenn man der Großstadthektik für kurze Zeit entfliehen will.
Auf der Rückfahrt bekam ich noch Kusu Island zu sehen, weil die Fähre dort für zwanzig Minuten anlegt.
Von den drei Stunden, die ich auf St. John's Island weilte, hat es bestimmt zweieinhalb Stunden nur geregnet...
Der Tag war nicht annähernd so schlimm, wie es sich anfangs anfühlte, denn ich habe mich sehr gut erholt. Außerdem weiß ich jetzt, wie ich so einen Badetag richtig planen muss. Die erste Fähre um neun Uhr muss ich bekommen, dann klappts auch, dass genug Badewasser da ist.

Und den Fotoapparat nehme ich mit, versprochen!

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Mittwoch, 18. Februar 2009
Die Zeit rast
By ralfweyda, 13:15

Die Zeit rast.
Bei einem meiner letzten Besuche in einem Lokal einer sehr bekannten Kaffeehauskette unterhielt ich mich mit der sehr netten, sehr jungen Dame hinter dem Tresen. Wir redeten so über dies und das ... Natürlich fragte sie mich, was ich denn hier mache. Also erzählte ich ihr, dass ich kein Tourist sei, sondern hier arbeite und wohne. Natürlich erwähnte ich auch, dass es mir in Woodlands gefällt und es sich hier ganz gut leben lässt. Die Antwort war, dass das wohl stimmen möge, ansonsten und überhaupt und allgemein das Leben aber viel zu schnell sei in Singapore.
Meine Erfahrungen der letzten Tage und Wochen sagen nichts anderes ...

Das letzte Wochenende war aber recht ruhig. Natürlich konnte ich nun den Tag anders einteilen, weil ich nicht mehr aus dem Haus muss, um mit der Familie Kontakt via skype aufzunehmen.
Am Samstag war erst mal Ausschlafen angesagt, denn ich hatte nach dem Besuch meines Kommunikationszentrums und dem ausgiebigen Genuss der einheimischen Speisen und Getränke noch ziemlich lange vor dem Rechenknecht gesessen. Natürlich ich bin nicht spät ins Bett gegangen, sondern ganz schön früh.
Selbstverständlich stand auch Einkaufen und die Wäsche auf dem Programm. Der wichtigste Punkt war aber das Abendessen mit Freunden in einem libanesischen Restaurant.

http://www.alqasr.com.sg/index.htm

Es gab nach dem Salat unter anderem Batata Harrah, Falafel, Halabi Kabab Batinjan und Lahim Bel Ajeen, alles kleine Leckereien, meist gefüllt mit Hackfleisch vom Lamm oder vom Rind. Die Batata waren Bratkartoffeln, kleine Würfel und mit Knoblauch, Koriander und Chilli gewürzt. Es schmeckte alles sehr kräftig und gut gewürzt, aber nicht übermäßig scharf.
Bisher hatte ich noch keine Berührung zur libanesischen Küche gehabt, weshalb ich sehr neugierig darauf war. Mir hat es aber ausgezeichnet geschmeckt. Die Speisen sind für meinen europäischen Gschmack nicht sonderlich gewöhnungsbedürftig, aber exotisch genug, um als etwas Besonderes zu gelten. Ich erwartete auch einen recht exotischen Preis, doch ich wurde angenehm überrascht. Die achtundsechzig Singdollars für 3 Personen waren wirklich angemessen, um mich jetzt mal diplomatisch auszudrücken.
So hatte ich einen sehr schönen Abend in Gesellschaft und musste meinen Geburtstag nicht alleine feiern. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal für die Grüße und Glückwünsche bedanken.

Der Sonntag war dann recht ruhig. Am Nachmittag rappelte ich mich endlich mal auf, um noch was von der Gegend hier zu sehen. Mir fiel schon vor einigen Tagen auf, dass an vielen Stellen große Zelte errichtet wurden. Das sah ich mir einmal genauer an. Irgendwie hatte ich aber etwas Besondereres erwartet, als ich dann aber antraf. Es waren Verkaufsstände aller Art. Vom Krimskrams, den kein Mensch braucht, über Klamotten bis hin zu Autos konnte man alles kaufen. Angenehm dabei war, dass auch gleich genug Essen und Getränke angeboten wurden. So erfrischte ich mich angesichts der hohen Temperaturen erst mal mit einer kühlen Kokosnuss. Das ist ein Geheimtipp, den man hier an jeder Ecke bekommt. Den Tip, nicht die Nuss. Was daran aber stimmt, ist die Erfrischung, die man davon hat. Seltsamerweise bilde ich mir ein, dass während des Genusses die Körpertemperatur sinkt. Ist das nur Einbildung, oder ist da gar etwas Wahres dran? Vielleicht komme ich ja noch dahinter, denn sicher ist, dass ich bei der nächsten Gelegenheit wieder eine Kokosnuss in der Hand halte...



Nachdem ich genug gesehen hatte, machte ich mich auf zum Woodlands Centre am Alten Kino. Dort schlenderte ich ein wenig und hielt Ausschau nach Hemden. Aber die angebotenen Hemden hatten entweder nicht meine Größe oder trafen nicht meinen Geschmack. Die Größenangabe ist ja so ein Ding für sich! Wenn ich zu Hause in Deutschland eine XXL probiere, dann passt das meist. Die Größe XXL gibt es hier auch, allerdings ist das so klein, dass ich ein solches Teil nicht probieren muss, um herauszufinden, dass es nicht passt ... Ich hatte unlängst ein T-Shirt in XXXXXXXL (ja, richtig, das sind sieben X!) gesehen und zweifelte, ob ich da wohl reinpassen würde. So ist es nicht ganz einfach, die passende Größe zu bekommen. Vielleicht frage ich mal einen richtig dicken Chinesen hier, wo er seine Klamotten kauft.

Dann hatte mich auch schon der Alltag wieder eingeholt, denn es war bereits wieder Montag.
Auf dem Weg zum Büro kann ich eine Menge beobachten, falls ich im Bus nicht schlafe. Mir fiel auf, dass selbst die Industriegebiete hier viel Vegetation bieten.



Auch sonst kann man einige schon eher haarsträubende Beobachtungen machen, wenn man unsere Maßstäbe anlegt. Die Personenbeförderung auf der Straße ist zum Beispiel ein solches Thema. Sehr beliebt sind die kleinen Transporter mit Pritsche. Da werden dann einfache Bretter auf die Planken gelegt, ein Geländer angebracht und in der Luxusausführung ein Dach drübergeschraubt. Fertig ist der firmeneigene "Bus".


(Das Bild ist etwas unscharf, war auch nicht einfach, aus dem fahrenden Bus auf ein fahrendes "Ziel" zu "schießen".)

Ich bin sehr froh, dass meine gastgebende Firma einen richtigen Reisebus gechartert hat. Offensichtlich sind hier die Vorschriften in dieser Hinsicht etwas laxer. Nun weiß ich auch, was es bedeutet, wenn an einem LKW ein Schild "32 pax" hinten an der Pritsche angebracht ist. Es dürfen bis zu 32 Personen auf der Ladefläche mitfahren. Natürlich ohne Sitz und Gurt, ohne Netz und doppelten Boden. Dafür ist dann aber die Geschwindigkeit des LKW auf sechzig Stundenkilometer begrenzt, zur Sicherheit wahrscheinlich.
Selbstverständlich wird oft gleichzeitig mit den Personen auch noch das eine oder andere Material befördert. Aber ich habe mich an diesen Anblick gewöhnt und die Nackenhaare stellen sich nicht mehr auf...

* * *

Die Zeit rast.
Trotzdem sehne ich mich nach meiner Familie und kann den Tag kaum erwarten, an dem meine erste Geschäftsreise nach Deutschland beginnt...

Herzliche Grüße aus Singapore,

Ralf

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Samstag, 14. Februar 2009
To get connected ...
By ralfweyda, 05:24

Nun ist es soweit: Ich habe meinen eigenen Internetzugang bekommen.
Gestern war der Engineer da und hat die Gerätschaften vorbeigebracht und installiert. Mittlerweile habe ich mit der Arbeit der Unternehmen und Behörden hier meine Erfahrungen gemacht, und so ging ich davon aus, dass er zur vereinbarten Zeit erscheint und ich im Ergebnis seiner Arbeit einen schnellen und störungsfreien Zugang zum Internet haben würde.

Also beeilte ich mich und machte schon ein wenig früher Feierabend, schließlich sollte die Aktion nicht ausgerechnet an meiner Unpünktlichkeit scheitern. Doch ich schaffte es und war rechtzeitig zu Hause.

Erster Pluspunkt: der Kollege kam 10 Minuten vor der angekündigten Zeit. Zu allem Überfluss hatte er auch noch alle Gerätschaften und Unterlagen dabei. Dann machte er sich an die Arbeit und erläuterte dabei jeden wichtigen Schritt. Nach etwa 5 Minuten und der Klärung, wo das Modem seinen Platz finden sollte, kam der lange ersehnte Moment: Ich hatte meinen eigenen Internetanschluss. Da ich noch keinen eigenen Telefonapparat besitze, holte der junge Mann schnell sein Testgerät und ich konnte mich von der Funktionstüchtigkeit des Telefonanschlusses überzeugen.

Nun ging es noch an die Installation der Box für das Fernsehen. Die Box bezieht die Fernsehkanäle vom Modem. Ich verfüge nun über einige Kanäle mehr als bisher, inklusive Video on demand und solchen Schnickschnack. Auch hier war die Installation von Erläuterungen sowie einer umfangreichen Einweisung in die Besonderheiten der Fernsehbox begleitet. Nach insgesamt 25 Minuten war die Angelegenheit erledigt und ich um einen Breitband-Internet-, Telefon- und Fernsehanschluss reicher.


Modem und Fernsehbox

Ich will ja nicht nörgeln, aber meine letzten Erfahrungen zu diesem Thema, die ich in Deutschland machte, sehen da etwas anders aus. Servicewüste... Aber ich wollte ja nicht nörgeln, also freue ich mich über die Schnelligkeit, Qualität und Freundlichkeit, mit der hier jede Aufgabe erledigt wird.

Natürlich habe ich dann gleich ausgiebig Weltanschauung betrieben. Nun muss ich nicht mehr zu Starbuck's fahren und auf einen freien Platz im guten Empfangsbereich des Wireless LAN hoffen. Als dann meine Familie online war, konnte ich zum ersten Mal mit ihr einen Rundgang durch die Wohnung machen. Ich bin immer wieder begeistert, was mit ein wenig technischem Aufwand alles so machbar ist.

Herzlichst aus Singapore,

Ralf

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Sonntag, 08. Februar 2009
Beobachtungen im Alltag
By ralfweyda, 12:10

Nun ist schon wieder Sonntag und ich merke, wie schnell die Woche vergangen ist. Gerne hätte ich zwischendurch den einen oder anderen Beitrag geschrieben, aber irgendwie hat mich der noch ungewohnte Alltag fest in seinem Griff.
In Singapore beträgt die gesetzlich zulässige Arbeitszeit maximal 44 Stunden, die wahrscheinlich auch voll ausgeschöpft werden. Die Firma, in der ich mein Büro bezogen habe, stellt einen kostenlosen Bus-Shuttle bereit. Dieser Bus fährt drei feste Treffpunkte an, um die Kollegen einzusammeln. Für mich ist das recht bequem, spare ich doch so etwas Geld. Mein Arbeitsweg gestaltet sich morgens so: Um 6.40 Uhr verlasse ich die Wohnung und gehe zur Bushaltestelle, die sich fast unmittelbar vor dem Block befindet. Zuerst fahre ich mit dem Bus zwei Haltestellen bis zur MRT, dann mit der Bahn etwa 15 Minuten oder präzise 5 Stationen bis zum ersten Treffpunkt. Dort steige ich in den Firmenbus, der je nach Verkehrsdichte etwa 40 Minuten bis zur Firma benötigt (die 40 Minuten sind die optimistische Annahme...). Etwa gegen 8.15 bin ich dann an meinem Platz.
Der Weg bis zum Büro ist schon ziemlich lang. Die meisten Kollegen nutzen die Zeit im Bus deshalb für ein Nickerchen.



Und ich dachte noch so bei mir, ich leiste der netten Kollegin, die mich am Montag von der Bahn abgeholt und zum Treffpunkt gebracht hatte, ein wenig Gesellschaft und plaudere mit ihr. Dass ich sie aber von ihrer Lieblingsbeschäftigung abhielt, sagte sie mir dann indirekt auf dem Rückweg in der Bahn ...
Apropos Bahn, in der MRT wird natürlich auch geschlafen. Es gibt sogar Künstler, die tun das im Stehen.
Ich kann im Bus nicht schlafen und schaue mir lieber die Gegend an.



Für den Rückweg wird dann mindestens genausoviel Zeit benötigt, meist ist aber die Verkehrsdichte noch höher. Der Bus verlässt die Firma so gegen 18 Uhr. Oft bin ich dann erst gegen viertel oder halb acht wieder zu Hause. Schneller geht es, wenn mein Freund Jeffrey in der Firma weilt und mich zum Feierabend im Auto mitnimmt. Dann spare ich fast eine halbe Stunde.
Den Abend verbringe ich manchmal mit Einkaufen und dem Abendessen. Jeder größere Einkaufstempel - fast an jeder MRT-Station gibt es einen davon - hat seinen eigenen Foodcourt, wo man aus einem sehr umfangreichen Angebot wählen kann. Anschließend schaue ich noch bei Starbuck's rein, um über deren kostenfreien Hotspot Zugang zum Internet zu bekommen und mit meiner Familie zu quatschen. Dann ist es aber auch schon an der Zeit, nach Hause zu fahren, denn am nächsten Morgen klingelt wieder unerbittlich der Wecker. Wenn ich keine Lust zum Einkaufen verspüre oder einfach zu müde bin, nehme ich das Dinner hier vor dem Block im "688 Eating House". Das spart Zeit und Geld. Selbst gekocht habe ich noch nicht. Ich kann mir angesichts der Preise im Supermarkt noch nicht vorstellen, dass Selberkochen preiswerter sein soll.
Allerdings versuche ich sowieso gerade zu ergründen, wie der Kapitalismus hier funktioniert. Wenn ich da nur mal die Anzahl der Angestellten in "meinem" Eating House zu der Zahl der Gäste und den Preisen ins Verhältnis setze, komme ich aus dem Grübeln so schnell nicht mehr heraus ...

Am Wochenende habe ich dann die Zeit, mir interessante Sehenswürdigkeiten anzuschauen oder auch mal einfache Dinge zu erledigen, wie zum Beispiel Wäsche waschen. Wenn in Singapur Waschtag ist, sieht es dann an jedem Block ungefähr so aus:



So habe ich Muße und das Auge für den besonderen Blick.
Zum Beispiel dafür, dass es in Singapore nicht immer und überall so sauber ist, wie es oft vermittelt wird. Hier würde es wohl kaum auffallen, den so oft zitierten Kaugummi auszuspucken und die eintausend Singdollar Strafe zu riskieren.



Damit soll es aber gut sein, denn es gibt meiner Meinung nach schon genug Müll im Internet.

Bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel habe ich einige interessante Beobachtungen gemacht. Die Taktzeiten sind mit etwa fünf Minuten sehr kurz. Das heißt, etwa alle fünf Minuten fährt eine Bahn oder ein Bus in jede Richtung. Trotzdem gibt es eine beträchtliche Anzahl von Leuten, die zur Bahn oder zum Bus rennen, um ausgerechnet diesen noch zu erwischen. Ich gehe lieber ein wenig eher aus dem Haus und muss angesichts der Reserve nicht rennen, was bei morgendlichen Temperaturen von rund 25°C auch angenehmer ist. Immerhin habe ich dabei mitbekommen, dass der Versuch, einen Bus noch zu erwischen, meist von Erfolg gekrönt ist. Sieht der Busfahrer den heraneilenden Fahrgast, wartet er oder hält extra noch mal an, falls er schon angerollt ist. Das ist gar nicht so selten. Es ist auch üblich, älteren Leuten oder Frauen mit kleinen Kindern ungefragt einen Sitzplatz anzubieten.

Nun war Sonnabend, und ich entschloss mich, nach Chinatown zu fahren, um mich in Ruhe umzusehen. Denn direkt zu den Feiertagen anlässlich Chinese New Year war das ja keine wahre Freude, und eine Erholung schon gar nicht. Diesmal brach ich schon recht früh auf und kam gegen Zehn in Chinatown an. Das war eine ganz gute Zeit. Ein Teil der Geschäfte macht um Zehn auf, der andere erst um Elf. So hatte ich die Gelegenheit, erst mal einen traditionellen Kopi-ah zu bestellen, diesen herrlich süßen Kaffee, an den ich mich mittlerweile schon gewöhnt habe. Beim Bummel durch die Straßen konnte ich mir so einige Anregungen für kleine Mitbringsel holen, aber auch wichtige Informationen für einige Anschaffungen in der Firma bekommen.
Und ich fand auch die Basis des Würstelstandes:

 

Allerdings war Erich nicht da. Aber eines Tages werde ich ihn bestimmt antreffen und die Gelegenheit zu einem kurzen Schwätzchen haben. Doch nun weiß ich fürs Erste, wo ich Schwarzbrot herbekomme, denn die Supermärkte führen so etwas nicht.
Bei meinem Bummel durch Chinatown kam ich natürlich auch wieder am Sri-Mariamman-Tempel vorbei. Diesmal beschloss ich aber, hineinzugehen. Also erst mal die Latschen aus.

 

Nach meinen Erfahrungen in Malaysia hoffte ich, dass es hier genauso ungefährlich sein möge, barfuß herumzulaufen.
Kaum war ich drin, wurden mir schon 3 Dollars abgeknöpft für eine Fotoerlaubnis. Mein Escheinungsbild ließ den Wachmann wohl auf einen Touristen schließen. Na gut, was sein muss, muss sein. Ich bin dann allerdings ziemlich achtlos an den überall aufgestellten Spendenboxen vorbeigeschlendert, Shiva möge mir verzeihen. Die Zeremonie, die da gerade lief, war sehr beeindruckend. Den Videoclip, den ich davon gedreht habe, werde ich bei nächster Gelegenheit mal hochladen und den Link hier bekanntgeben.

http://www.youtube.com/watch?v=K5WXDL4pA0E

 

Auch viele kleine Kinder waren im Tempel anzutreffen, sie waren zusammen mit ihren Familien da. Ob da nicht solche Figuren etwas abschreckend und furchteinflößend wirken?

 

Wie auch immer, ein Besuch dieses Tempels ist empfehlenswert.

Mindestens genauso empfehlenswert ist der Besuch eines Wetmarkets. So werden hier die Märkte bezeichnet, auf denen man Fleisch, Fisch und Gemüse kaufen kann. Meist sind diese Märkte ziemlich offen und nicht klimatisiert. Nichts für feine Nasen also. Das Schuhwerk sollte über ausreichend hohe Sohlen verfügen, sonst holt an sich schnell nasse Füße.



Angesichts der angebotenen "Köstlichkeiten" fällt es mir schwer zu glauben, dass man daraus solch feine Speisen zubereiten kann.

 

Bei dem Anblick dieser Kreaturen schwor ich mir aber, nichts Derartiges zu probieren.



Davon konnte ich mich dann beim Anblick des frischen Grüns in der Gemüseabteilung wieder erholen.

 

Als ich dann mit gemischten Gefühlen das Gebäude verließ, schienen die Zwei zu sagen: Nimms leicht!

 


Von Chinatown aus spazierte ich weiter zum Financial District. Das ist da, wo die vielen Wolkenkratzer rumstehen. Für mein Gefühl war das nur ein Katzensprung, ein Singaporer aber würde niemals eine Viertelstunde ununterbrochen laufen, zumal zwei Bahnstationen auf dem Weg liegen. Mir machte das aber nichts aus. Am Raffles Place verschnaufte ich kurz und fuhr dann tatsächlich mit der Bahn in Richtung Orchard Road, stieg aber in Dhoby Ghaut schon aus, um den Rest des Weges zu laufen. Mein Ziel war das Starbuck's neben Orchard Plaza. Das hatte zwei Gründe: erstens war die Zeit heran, Verbindung nach Hause aufzunehmen, und zweitens sitzt man dort sehr schön bei erträglichen Temperaturen. Über den Sonnenschirmen sind Ventilatoren mit Düsen angebracht. Aus diesen Düsen wird ein Wassernebel gesprüht, den die Venilatoren auf die Schirme verteilen. Die entstehende Verdunstungskälte sorgt für ein angenehmes Klima unter den Schirmen.

Den Abend beschloss ich mit ein paar Besorgungen im Supermarkt des Woodlands Causeway Point und dem Abendessen. Anschließend noch ein kurzer Plausch mit der Familie, dann fuhr ich nach Hause. Ich war recht geschafft von diesem Tag.

Nun ist schon wieder Sonntag. Ich begann mit einem zünftigen Fühstück, wie nicht anders zu erwarten gab es Roti Prata. Natürlich wieder einen mit Zwiebeln und einen mit Ei, dazu die schöne scharfe Soße und einen Kaffee.

 

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Sonntag, 01. Februar 2009
Ausflug zum Army Museum of Singapore
By ralfweyda, 10:45

Nun hatte ich also doch Lust auf den Besuch des Armeemuseums. Eine kurze Recherche ergab, dass es wohl recht einfach sein müsste, dorthin zu gelangen. Also begann ich den Tag frohgelaunt mit einem indischen Frühstück, natürlich Roti Prata...

Dann machte ich mich auf den Weg. Es war wirklich einfach. Erst mit dem Bus zwei Haltestellen bis zur Bahn, mit der Bahn von Admiralty nach Boon Lay mit Umsteigen in Jurong East. Anschließend wieder mit dem Bus ein paar Haltestellen bis zum SAFTI, der Militärakademie der Singapore Armed Forces.

www.transitlink.com.sg/images/eguide/mrt_sys_map.htm

 

Das war allerdings der falsche Eingang. Die Wache war aber so freundlich, mir den richtigen Weg zu erklären.

 Das Wappen am Eingangstor.

Das recht kleine Land Singapore hat eine kleine Armee. Das Armeemuseum war auch ziemlich klein. Trotzdem war ich gespannt, was mich erwartet. Die Geschichte der SAF beginnt praktisch mit der Unahängigkeit im Jahr 1965. Seither hat sich die Armee bei der Bekämpfung von Terror im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit, bei verschiedenen UN-Missionen vor allem in Ost-Timor sowie durch die Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen bewährt.

 Struktur der SAF Ende 1969

 Schrank eines Corporals. Den Schränken, die ich so kennengelernt hatte, sah dieser hier ziemlich ähnlich, wie ich fand ...

  Im Außenbereich ist eine kleine Auswahl an Technik zu sehen, hier ein rückstoßfreies Geschütz Kaliber 105 mm.

 Der Typ im Hintergrund heißt M113 ...

  155-mm-Haubitze M68

 Mit diesen MGB (Medium Girder Bridge) genannten Elementen sollen rund 100 Mann in der Lage gewesen sein, innerhalb 7 Sunden mehr als 50 Meter zu überspannen.

Im Außenbereich sind auch noch einige Elemente des Lebens unter feldmäßigen Bedingungen installiert. So wird der Bau von feldmäßigen Unterkünften veranschaulicht, ebenso die Besorgung von Nahrung mittels verschiedener Fallen. Alles recht interessant anzuschauen. Hier mal die Auswahl der Schießscheiben.

So hatte ich einen ziemlich interessanten Tag. Es ist aber unmöglich, hier alle Bilder einzustellen, die ich gemacht habe. Wer sich mehr für dieses Museum interessiert, findet auf der Hompage sicher weitere Informationen.

www.mindef.gov.sg/imindef/mindef_websites/atozlistings/army/microsites/armymuseum/index.html

 

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Samstag, 31. Januar 2009
Ein bisschen Normalität
By ralfweyda, 09:24

Seit Mittwoch pulsiert wieder das Leben hier, wenn man dann überhaupt von einer ruhigen Phase sprechen kann... Zumindest haben die meisten Geschäfte wieder geöffnet. Das ist auch gut so, denn ich hatte ja noch einige Erledigungen auf dem Plan.

Donnerstag, 29. Januar 2009

Die wichtigste Errungenschaft ist mein Employment Pass. Damit bin ich jetzt nicht mehr länger geduldeter Tourist, sondern darf für die nächsten zwei Jahre hier wohnen und arbeiten. Prinzipiell gilt so ein Pass fünf Jahre, wird aber nur für zwei Jahre ausgestellt. Nach dieser Zeit wird ein Antrag auf Verlängerung gestellt, der in der Regel ohne Aufhebens genehmigt werden kann, wenn man sich nichts zu Schulden kommen lässt und die Firma, für die man arbeitet, auf einer soliden Basis aufbaut. Also werde ich mal schauen, was die Zukunft so bringt und mich für ordentliche Geschäfte hier ins Zeug werfen.

Freitag, 30. Januar 2009

Mit dem Employment Pass konnte ich nun auch ein Konto einrichten. Am Donnerstag war es leider schon zu spät dafür, weil die Banken hier nicht so lange geöffnet haben, als ich es eigentlich erwartet hatte. Denn zuerst wollte ich meinen Gehaltsscheck einlösen. Also nahm ich mir das für den Freitag vormittag vor. Es klappte alles wie am Schnürchen, die Kontoeröffnung war in weniger als einer halben Stunde erledigt, noch dazu mit einem umwerfend freundlichen Dauerlächeln der Bankangestellten. Das Lächeln wurde noch breiter, als ich Ihr sagte, dass ich gleich etwas Geld einzahlen wollte ...

Der Tag klang sehr schön aus, denn ich war eingeladen, das Abendessen in einem thailändischen Restaurant zu genießen. Und das war es wirklich: ein Genuss! Der Genuss beinhaltete auch, dass ich nach Hause gebracht wurde. Allerdings war es noch recht früh, also entschied ich mich, doch noch mal zu sehen, was so im Internet los ist und mit meiner Familie zu sprechen. Als ich dann auf dem Heimweg feststellte, dass mein "Kommunikationszentrum" noch geöffnet hatte, genehmigte ich mir zur Feier des Tages noch ein Bierchen.

Gut, ich will ehrlich sein: Danach genehmigte ich mir noch ein zweites "Tiger"...

Samstag, 31. Januar 2009

Heute morgen weihte ich meine neue Kaffemaschine ein. Sie ist ein Geschenk meines Chefs. Er war zu einem Kurzbesuch nach Singapore gekommen, und was er sah, hat ihn beeindruckt und dazu verleitet, mir etwas Nützliches zu schenken. Feiner Zug. Anschließend machte ich mich auf den Weg zu seinem Hotel. Ich wollte ihn zum Flughafen begleiten und ihn verabschieden. Der Transfer klappte hervorragend, weil auf meinen Freund Jeffrey einfach Verlass ist.

Kaum war der Chef verabschiedet, waren wir auf dem Weg in Richtung Woodlands. Im Causeway Point findet man nämlich einen SingTel-Shop. Auf Empfehlung meiner Freunde hier wollte ich Telefonanschluss und Internetzugang bestellen. Wieder war es reichlich unkompliziert und sehr nett. Einigermaßen erstaunt war ich allerdings von der langen Frist bis zur Installation des Anschlusses. Es wird bis zum 13. Februar dauern, dann kommt ein Engineer von SingTel zur Installation und Freischaltung. Es scheint wohl, dass meine Tage hier bei "Starbuck's" gezählt sind. Zumindest ist es dann nicht mehr erforderlich, wegen des Internetzugangs hierher zu fahren.

Während ich diese Zeilen schreibe, mache ich mir gerade Gedanken, wass ich an diesem Wochenende noch so unternehmen kann. Ideen habe ich schon einige, ich kann mich nur schwer entscheiden. Momentan schwanke ich noch zwischen Baden im Ozean und einem Besuch des Armeemuseums. Ich lasse mich einfach mal davon überraschen, wozu ich morgen Lust verspüre ...

Herzliche Grüße aus Singapore,

Ralf.

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Immer noch frei ...
By ralfweyda, 08:38

Dienstag, 27. Januar 2009
 
Ich nutze die Feiertage hier natürlich auch dazu, meine neue Umgebung zu erkunden. Mich interessieren einerseits natürlich die Einkaufsmöglichkeiten für die täglichen kleinen Dinge, andererseits aber auch die Lokalitäten zur Befriedigung kulinarischer Bedürfnisse. Die großen Ketten sind ja reichlich vertreten, aber danach steht mir momentan überhaupt nicht der Sinn. Das Angebot an lokaler Kost ist so vielfältig, dass es noch lange dauern wird, bis ich zu Wiederholungen gezwungen bin.
 
Eine andere schöne Beschäftigung finde ich im ausgedehnten Kontakt mit meiner Familie und mit Freunden zu Hause. Zur Zeit ist aber die Firma, in der ich mein Büro bezogen habe, wegen der Feiertage geschlossen. Damit bin ich ausschließlich auf das Wireless LAN angewiesen, was aber sehr gut funktioniert. Mittlerweile habe ich meine Lieblings-Location gefunden: das "Starbuck's" im "Woodlands Civic Centre". Ich werde dort schon wie ein alter Bekannter begrüßt, und wahrscheinlich schließt das Personal schon Wetten darauf ab, was ich wohl diesmal bestellen würde...
Allerdings schließt das Lokal schon um 23 Uhr, was 16 Uhr Mitteleuropäischer Zeit entspricht. Die sieben Stunden Zeitunterschied machen es mir daher nicht immer einfach, meiner Frau zu Hause aber auch nicht. Wenn es nicht regnet, dann setze ich mich meist draußen noch mal hin und surfe und quatsche weiter. Das Restaurant "Zum Gelben M" im Erdgeschoss hat einen sehr weitreichenden Hotspot.
 
Nun freue ich mich aber doch darauf, dass die Feiertage vorbei sind. Es war nicht langweilig, im Gegenteil, doch jetzt stehen ein paar wichtige Erledigungen an. Die Behörden haben wieder geöffnet, also werde ich noch in dieser Woche meinen Employment Pass abholen. Mit der Passnummer bin ich dann in der Lage, ein Konto zu eröffnen. Das wird auch Zeit, denn meine Vorräte gehen langsam zu Ende. Wenn ich mein Konto eröffnet habe, kann ich auch einen Telefon- und Internetanschluss anmelden. Wahrscheinlich wird angesichts der Aufgaben diese Woche, besser gesagt der Rest dieser Woche, schneller vergehen als gedacht. Bei der Erledigung dieser Angelegenheiten kann ich auf die Hilfe meiner Freunde hier bauen. Es genügt wirklich nur ein Anruf, und schon wird alles organisiert. Dabei sind sie auch noch sehr geduldig mit mir. Ich habe den Eindruck, dass sie beleidigt sein könnten, wenn ich sie nicht um Hilfe bitten würde. Das macht mir den ganzen Aufenthalt hier doch sehr angenehm.
 
Jetzt ist es kurz nach Neun abends, ich werde wohl noch einmal nach draußen gehen und ein Bierchen trinken.
 
Herzliche Grüße aus Singapore,
 
Ralf

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Montag, 26. Januar 2009
Sonntag
By ralfweyda, 09:06

Sonntag

Nach einer erholsamen Nacht wollte ich den Tag mit einem zünftigen Frühstück beginnen. Im Nachbarblock, nur ein paar Schritte entfernt, gibt es ein kleines Food House. Am Tag der Schlüsselübergabe für die Wohnung trank ich dort schon einen Kaffee und entdeckte dabei ein Bild für ein Breakfast Set. Darauf war ein Sandwich, eine Tasse Kaffee und - wie ich meinte - Spiegeleier abgebildet. Für mich war klar, dass ich dieses Frühstücks-Set spätestens am Wochenende ausprobieren würde ...

Am Sonntag ergab sich also die Gelegenheit, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die erste Abweichung vom Idealbild war der Kaffee. Es gab den üblichen süßen Trunk im Glas, an den ich mich aber mehr und mehr gewöhne. Also gut, das war kein Problem für mich. Die erwarteten "Spiegeleier" sahen bei näherer Betrachtung auch nicht mehr so aus, wie wir sie kennen. Ich bekam ein kleines Eimerchen mit heißem Wasser auf das Tablett gestellt. Die nette Bedienung ließ zwei Eier in das Wasser fallen und sagte ziemlich eindringlich: "Six minutes, Sir!". Ich hatte verstanden. Dann bekam ich noch die Sandwiches. Frisch getoastet!

Mit meinem Tablett suchte ich mir ein freies Plätzchen. Die sechs Minuten waren um und ich öffnete das erst Ei. Wie ich es erwartete, war das Eiweiß noch ziemlich flüssig, weshalb ich das zweite Ei gleich wieder in das noch relativ heiße Wasser legte. Nun, egal, Augen zu und durch. Der Biss in das Sandwich entpuppte sich als süße Überraschung, denn es war irgend ein sehr süßer Brotaufstrich darauf. Zusammen schmeckte alles sehr gut.
Das zweite Ei war nicht minder flüssig, ich öffnete es und ließ den Inhalt auf das kleine Tellerchen fließen. Da hatte ich mein Spiegelei! Das auseinandergelaufene Eiweiß mit dem Eigelb in der Mitte sah auf dem kleinen Tellerchen doch tatsächlich einem Spiegelei zum Verwechseln ähnlich! Mit dem Sandwich konnte ich jetzt wunderbar "ditschen". Das Frühstück war eine tolle Erfahrung und mit 2,20 Singapurdollar ein echtes Schnäppchen.

Nachmittags machte ich mich dann auf den Weg nach Chinatown. Von Woodlands aus braucht man da schon etwas Zeit. Nach einer dreiviertel Stunde und einmal Umsteigen war ich dann da. Jetzt, am Nachmittag, waren die Straßen fast noch menschenleer.



Nein, es handelt sich nicht um das falsche Bild, hier kann man wirklich noch treten und hat Platz! So schaute ich mich erst mal in aller Ruhe um. Viele Plätze kannte ich noch aus dem vergangenen Jahr. Auch das Angebot war so ziemlich das gleiche wie vor zwölf Monaten. An die Würstelbude konnte ich mich jedoch nicht erinnern. Wie dem auch sei, probiert habe ich dort nichts, denn angesichts der kulinarischen Vielfalt sehne ich mich noch nicht nach deutschen Spezialitäten.



In der "Chinatown Food Street" schaute ich mich nach einer Kleinigkeit um. Mich gelüstete nach Satay, den keinen Fleischspießen mit der herrlichen Erduss-Sauce. Ich fand sie und genehmigte mir fünf Chicken Satay und fünf Mutton Satay. Toll! Nun wurden auch die Straßen zusehends voller. Also machte ich ich auf die Suche nach ein paar Mitbringseln. Das war auch höchste Zeit, denn man konnte sich kaum noch bewegen. Trotzdem fand ich noch einmal die Zeit für diesen Schnappschuss:



Ich hatte ja unlängst versprochen, davon mal ein Foto aufzutreiben, um meine kühne Behauptung zu untermauern, es gäbe hier alles zu essen. Et voilá ...

Langsam dachte ich daran, mich auf den Heimweg zu begeben, denn ich wollte noch eine Location mit Drahtlosnetzwerk auftreiben. "Langsam" entspricht dann auch der Geschwindigkeit, mit der ich mich auf die MRT-Station zubewegte. Für die letzten einhundert Meter brauchte ich eine knappe Viertelstunde! Es war eine unbeschreibliche Zahl an Menschen unterwegs. Dagegen war Little India am vorangegangenen Sonntag die reine Erholung! Ich schaffte es aber irgendwie, ziemlich komplett und wohlbehalten die MRT zu erreichen und nach Woodlands zu fahren. Den Einkehrschwung zum Starbuck's habe ich mittlerweile drauf, was mir noch etwa eineinhalb Stunden Gespräch mit meinen Lieben zu Hause ermöglichte.

Montag

Heute ist Feiertag hier, glücklicherweise hat aber das Food House im Nachbarblock geöffet. Business as ususal. So leistete ich mir Roti Prata zum Frühstück, das sind indische Pfannkuchen. Ich ließ mir welche mit Ei- und Zwiebelfüllung brutzeln. Dazu gab es eine scharfe Sauce vom Hammel, komplettiert wurde das Frühstück mit dem bekannten Kaffee.

Jetzt sitze ich hier bei Starbuck's und genieße einen großen Schwarzen, als Kontrastprogramm ohne Milch und Zucker ...

Die besten Grüße aus Singapore,
Gong Xi Fa Cai!

Ralf

P.S.: Das heißt soviel wie "Ein frohes Neues Jahr!"

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