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Abenteuer Asien


Wieder zuhaus'
By ralfweyda, 19.03.2010, 17:38

Manchmal habe ich Angst vor dieser Verkettung von Umständen, die mich an eine unheimliche Verschwörung oder selbsterfüllende Prophezeiung denken lässt. Oder einfach nur "Warum gerade ich?"...

Zwangsläufig war der Flug nach Deutschland, der vorläufig letzte seiner Art, solch ein merk- und denkwürdiges Ereignis. Doch der Reihe nach:

Ich verbrachte den Tag - es war Donnerstag, der elfte März - ziemlich gelöst und in guter Stimmung mit den letzten Aufräumarbeiten. Es war nicht mehr sehr viel zu tun, denn die Wohnung befand sich in einem sehr soliden Zustand der Grundordnung und Sauberkeit. Der Kühlschrank war leer, ich begann also den Tag mit einem ordentlichen Frühstück im 688 Eating House, traditionell gönnte ich mir zwei Roti Prata.
Die letzten Arbeiten gingen recht flott von der Hand. Nebenher komplettierte ich das Reisegepäck, wobei ich auf das Gewicht achten musste, denn die große deutsche Fluggesellschaft gönnte mir nur ein freies Gepäckstück zu zwanzig Kilogramm und zusätzlich ein Stück Handgepäck.
Im Laufe der Zeit erflog ich mir ein erkleckliches Meilenkonto, das ich aber seltsamerweise nie so richtig für meine Belange einsetzen konnte. Entscheidende Meilen, um in den Genuss von so genannten Buchungsupgrades zu kommen, wurden mir mit Hinweis auf falsche Buchungsklassen nicht angerechnet. Na ja, das Kleingedruckte halt...
Ich fragte also an, ob ich nicht für ein paar zehntausen Meilen mehr Gepäck mitnehmen könne. Doch bis auf einen Sack voller Werbeprospekte kam da nichts wirklich Hilfreiches. Und Übergewicht beim Gepäck wird konsequent und reichlich abkassiert, auf dieser Strecke mit vierzig Euro pro Kilogramm. Da lohnt sich direktes Wegwerfen am Flughafen eher.


Keine Montage, sondern reale Szenerie unweit Boat Quay

Es war nun alles vorbereitet zur Übergabe der Wohnung. Ich ging noch einmal für ein verspätetes Mittagessen außer Haus.
Die Übergabe der Wohnung selbst war nach wenigen Minuten erledigt, denn der Zustand ließ keine Wünsche seitens des Vermieters offen. Ich verabschiedete mich vom Vermieter und vom Makler, rief mir ein Taxi und fuhr zum Flughafen.
Die Maschine sollte fünf nach halb zwölf abends starten. Fünf nach elf sollte das Boarding beginnen. Sollte...
Es wurde fünf Minuten nach elf,  zehn nach elf, nichts. Plötzlich "dingdong - Liebe Fluggäste, wir haben ein kleines Problem, die Maschine verliert Treibstoff..."
Ich war erleichtert, dass diese Malaise noch am Boden bemerkt wurde und nicht erst später. Die Fehlersuche zog sich hin, und bald war mir klar, dass ich meinen Anschlussflug in München verpassen würde.

Mit zweistündiger Verspätung hob die Maschine dann doch ab. Es war ein sehr ruhiger Flug ohne Turbulenzen. Die Flugbegleiter boten einen ausgezeichneten Service und hatten auch immer Bier dabei.
Der Treibstoff reichte bis München, und so landeten wir exakt auf die Minute zu der Zeit, als mein Anschlussflug nach Leipzig startete. Kurz vor der Landung wurden die Fluggäste über die Umbuchungen informiert. Flug um Flug wurde aufgezählt, nur Leipzig war nicht dabei...
Am Ticketschalter wurde dann aber doch sehr unkompliziert die Umbuchung vorgenommen. Ich hatte nun fast dreieinhalb Stunden Zeit und frühstückte erst einmal ausgiebig. Der Kaffee war gut, der Preis eher nicht.
Irgendwann begab ich mich zur Sicherheitskontrolle. Dort wurde ich dann gebeten, recht viele Sachen abzulegen oder auszupacken. Laptop, externe Festplatten, Pullover, Gürtel, Brieftasche, Händi und Kleinkram landete in der Schale. Es war schon ungewöhnlich, denn anderenorts reicht es, den Laptop aus dem Rucksack zu nehmen. Da darf der andere Plunder im Rucksack bleiben. Na gut, andere Länder, andere Sitten.
Ich packte also alles wieder ein und zog den Gürtel in die Hose. Der Rest war Formsache, der Flug nach Leipzig war ruhig.

Meine Familie war da und begrüßte mich überschwenglich und überglücklich. Ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein! Die kurze Autofahrt nach Hause genoss ich mit Sekt und Schnittchen im Fond des Autos und kam mir fast dekadent vor.
Zu Hause angekommen, packte ich aus. Das Händi des Arbeitgebers nebst Zubehör wollte ich zu der übrigen Technik tun und suchte nun den Laptop...
Langsam reifte die Erkenntnis, dass ich das Firmengerät unterwegs verloren hatte.
Also rekapitulierte ich, von meiner Familie zum Ruhigbleiben aufgefordert, dass ich das Teil zuletzt an der Sicherheitskontrolle des Münchner Flughafens in der Hand hatte. Geschah da nicht erst unlängst ein Zwischenfall mit einem Laptop?
Mit gemischten Gefühlen rief ich im Fundbüro des Flughafens an. Der freundliche Mitarbeiter hatte das Gerät bereits vorliegen. Nach der Identifikation klärten wir die Rückführung. Völlig unbürokratisch und wohlbehalten gelangte der Laptop wieder zu mir.

War das Geschehen nun alles nur purer Zufall, oder wusste da jemand Höheres, dass es sich um meinen vorerst letzten Flug von Asien nach Deutschland handelte?

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